Moderne Elektro- und Informationstechnik - ein vielseitiges Berufsfeld

Welche Berufe können Elektro-Ingenieure oder -Ingenieurinnen heute eigentlich ergreifen? Sind sie im Blaumann auf Baustellen unterwegs? Weit gefehlt! Die jährliche Exkursion der Studiengänge Elektrotechnik und Smart Systems Engineering zeigte 26 Studierenden einige Beispiele aus unterschiedlichen Bereichen, in denen ihre zukünftige Arbeitsstätte liegen könnte. Zusammen mit den begleitenden Professoren Dr.-Ing. Frank Ellrich und Dr.-Ing. Dominik Häring und Mitarbeitenden erhaschten sie einen Blick hinter die Kulissen verschiedener Firmen.
Ingenieurinnen und Ingenieure sind zum Beispiel im Bereich Mobilität gefragt. Bei der Daimler-Truck AG entspann sich eine rege Diskussion über alternative Antriebstechniken auf Basis von Batteriesystemen, Wasserstoff und eFuels. Fazit war, dass die Elektromobilität zurzeit der effizienteste und erfolgversprechendste Ansatz ist. Die Ingenieure der Daimler-Truck AG erläuterten, welche Herausforderungen sich für die Konstruktion ergeben und demonstrierten anschließend eindrucksvoll zusammen mit den Exkursionsteilnehmenden an Bord, wie der E-Bus in Brems-, Beschleunigungs- und Ausweichmanövern auf der hauseigenen Teststrecke reagiert.
In Speyer stand ein Rundumblick zu regenerativen Energien, aber auch fossilen Brennstoffen auf dem Programm. Von Geothermie-Projekten, also der Nutzung der natürlichen Erdwärme zur Stromerzeugung, bei der IGATECH GmbH bis hin zur Besichtigung einer Testanlage zur Erzeugung von Wasserstoff aus biogenen Reststoffen bei BHYO erhielten die Studierenden Einblicke in die vielfältigen Bereiche, für die ihre Expertise benötigt wird. Eine besondere Verbindung zur TH Bingen ergab sich beim Wasserstoffprojekt: THB-Professor Bernhard Seyfang ist Mitglied des Projektteams.
Welche konkreten Aufgaben eine Prüfingenieurin oder einen Prüfingenieur erwarten, zeigte der Besuch der Firma Pepperl+Fuchs. Im Prüflabor wurde das Testen verschiedener Sensoren unter widrigen Bedingungen, z. B. mechanische Beanspruchung, schnelle Temperaturwechsel oder starke elektromagnetische Felder, demonstriert.
Weiter ging es nach Heidelberg und Iffezheim: Bei der ABB Stotz-Kontakt GmbH erhielten die Studierenden Einblicke in die Komplexität hochindustrialisierter Herstellungsprozesse. Besonders beeindruckend war die Vorführung von Versuchen mit Störlichtbögen mit Stromstärken bis zu einigen Tausend Ampere im Testlabor.
In der Nähe der französischen Grenze besichtigten die Studierenden außerdem eines der größten Laufwasserwerke in Europa – das Rheinkraftwerk der EnBW – bevor sie die Heimreise antraten. Auf dem Rückweg informierte sich die Gruppe bei der iC-Haus GmbH in Bodenheim über die Möglichkeiten, wie analoge sowie digitale Schaltungen mit Mikroelektronik miniaturisiert werden können.
Die Exkursion zeigt anschaulich, wie modern und vielfältig die Einsatzbereiche unserer Studierenden sind und dass ihr Fachwissen überall gefragt ist.
Um den Eigenanteil bei studierendenfreundlichen 100 Euro pro Person halten zu können, wurde die Exkursion wieder finanziell von der Gesellschaft der Freunde der TH Bingen (GdF) unterstützt. In diesem Jahr kam mit der Firma KIRSCHENKNAPP Ingenieure + Sachverständige aus Gensingen sogar ein zweiter Sponsor hinzu. Das Team und die Studierenden bedanken sich an dieser Stelle herzlich für die Unterstützung.

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